Hunsrücker Familienforscher IG
Von einer bestimmten Person als Probanden ausgehend, erforscht man
in der Genealogie die Abstammung in aufsteigender Linie und damit die
Vorfahren (auch: Ahnen; daher die volkstümliche Bezeichnung
„Ahnenforschung“) dieser Person; oder in absteigender Linie deren
Nachkommen. Personen, die genealogisch miteinander verknüpft sind,
gehören zu einer Verwandtschaft. Sobald die Beschreibung der
Zusammenhänge über die Darstellung der Abstammung hinausgeht, spricht
man von „Familiengeschichtsforschung“.
Das Interesse an der
Genealogie erwacht meist an der eigenen Familie. Man beginnt mit Fragen
an Eltern, Großeltern und Verwandte nach familiären Zusammenhängen und
der Herkunft der Vorfahren. Familienbücher, Familienfotos und ein
möglicherweise noch vorhandener Ahnenpass liefern weitere
Informationen. In einigen Regionen gibt es auch schon seit Jahrzehnten
die Tradition der Sterbebildchen oder Totenzettel, die sich
hervorragend für die Ahnenforschung eignen, da sie oft neben einem Foto
des Verstorbenen auch Geburts- und Sterbedaten sowie weitere
Informationen (Namen von Verwandten, Geburtsname, Hinweise auf die Art
des Todes) enthalten. Außerdem wird man, insbesondere in den jüngeren
Generationen auch auf dem Friedhof fündig. Auf den Gräbern stehen oft
ebenfalls interessante Daten. Fotos, urkundliche Belege und Dokumente
sowie die Biografien und Lebensbilder der Großeltern, Urgroßeltern und
weiterer Verwandter sind der Grundstock für eine Familienchronik.
Die
weitere Forschung erfordert allerdings die Beschäftigung mit den
Quellen. Hierzu benötigt man Fachwissen, das man nicht studieren kann
und das sich jeder Genealoge im Laufe seiner Forschungstätigkeit
aneignet.
Die Forschung an älteren Quellen wie den
Kirchenbüchern oder Gerichtsbüchern erfordert die Fähigkeit des Lesens
alter Schriften (siehe Paläografie) und in katholischen Gebieten
zumeist Lateinkenntnisse. Veränderlichkeit der Familiennamen und ein
ausgedehnter Heiratskreis der zu erforschenden Personen sind zu
berücksichtigen. Die Forschung gelangt bisweilen an den sogenannten
Toten Punkt, den es zu überwinden gilt. Mit der Verdopplung der Zahl
der Vorfahren in jeder Generation weitet sich das Bild von der
persönlichen Ahnenschaft aus zu Themen wie Heimatgeschichte,
Sozialgeschichte, Wirtschaftsgeschichte und Bevölkerungsgeschichte
ganzer Orte (siehe Ortsfamilienbuch) oder Regionen.
Anstatt
der eigenen kann man auch die Vorfahren und Nachkommen historischer
Persönlichkeiten oder herausragender Vertreter bestimmter Berufsgruppen
erforschen. In einem reiferen Stadium kommt der Forscher zu einer immer
größeren Genauigkeit und Detailliertheit bei der Erfassung der Daten.
Beispielsweise kann man die Geschwister der Vorfahren einbeziehen, ihre
Ehepartner, ihre Kinder und die soziale Stellung ihrer jeweiligen
Schwiegereltern, wodurch wissenschaftliche Sekundäranalysen der Daten
sinnvoll und besonders aussagekräftig werden.
Das
Grundproblem einer weitgehend von Laienforschern betriebenen
Datenerhebung und -darstellung in der Genealogie besteht darin, die
Forscher so weit zu qualifizieren und zu motivieren, dass die erhobenen
Daten den Kriterien der Qualität und Wissenschaftlichkeit gerecht
werden und als Teil eines größeren Ganzen gesehen werden.
Textquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Genealogie